GESPRÄCH MIT KATER MOGLI ÜBER DAS, WAS NICHT SEINE AUFGABE IST UND ÜBER GLÜCKLICHSEIN

 

 

 

Ich habe schon eine Weile vorher das Gefühl,

dass Mogli mit mir über Sandras Fragen sprechen will.

Ich habe nicht sofort Zeit, aber dann fange ich an.

 

Hallo Kater Mogli, Kater von Sandra, bist du jetzt hier?

Ich möchte gern mit dir sprechen, weil Sandra Fragen an dich hat.

 

Es dauert eine Weile, dann kommt Mogli ganz plötzlich

von irgendwoher gesaust.

 

Da bin ich!

 

Das ist schön, dass du da bist.

Sandra wird sich sehr freuen. Sie liebt dich sehr.

 

Ich weiß. Und ich liebe sie auch sehr,

und werde sie auch niemals vergessen.

Sag ihr das.

Mache ich.

Ja, ich bin nun oft sehr weit fort von der Erde.

Aber das spielt keine Rolle.

Ich kann jederzeit sofort wieder da sein.

Oft geschieht das dann, wenn Sandra intensiv an mich denkt.

Wenn ich es will, also wenn ich nicht gerade sehr intensiv

mit etwas anderem beschäftigt bin,

bin ich auch schon sofort bei ihr.

 

Womit bist du denn oft intensiv beschäftigt?

Kannst du mir ein Bild davon schicken?

(Ich sehe:

Mogli ist mit vielen anderen Katzen, die seine Freunde sind,

in einem Garten voller großer Blumen

mit vielen wunderbaren Düften.)

Mal hier, mal da riechen,

mich mitten in den Duft legen

und ihn einatmen und träumen.

Das ist wunderbar.

Der Garten hat das weicheste Gras,

das du dir vorstellen kannst.

 

Sandra fragt, ob du sie denn noch oft besuchen kommst,

und was du dann dort tust?

Wie früher auf dem Schrank sitzen,

durch die Wohnung streichen,

Julian beim Spielen zusehen,

gespannt dasitzen und horchen,

welche Stimmen und welche Geräusche da sind.

Und ja, es ist richtig, dass ich manchmal

selbst Geräusche mache,

um Sandra zu bestätigen, dass ich noch da bin,

dass ich in gewisser Weise noch „lebe“,

und dass ich mich freue, manchmal in ihrer Nähe zu sein.

Auch Julian liebe ich sehr.

 

Sandra fragt, ob du auch öfter Frank besuchst?

Anfangs war ich auch öfter bei ihm,

aber er denkt nicht oft an mich,

deshalb fühle ich mich von ihm nicht so „angezogen“

wie von Sandra.

Das macht auch nichts. Zwischen Sandra und mir

war schon immer eine besondere Anziehung.

Traurig bin ich nicht, dass ich nicht mehr dort bin.

Einerseits kann ich Sandra und Julian besuchen,

wann immer ich will,

andererseits bin ich ja superglücklich in dieser anderen Welt,

wo alles so schön, hell, freundlich

und voller Frieden und Liebe ist.

 

Möchtest du denn auch mal wieder auf die Erde kommen,

als Katze in einem Körper, meine ich?

Ach, vorläufig reizt mich das nicht so sehr.

Gut, ich würde gern irgendwann einmal

als eine Katze auf die Erde kommen,

die viel draußen lebt,

um Wiesen, Felder und Straßen zu erkunden,

Sonne und Regen auf meinem Fell zu fühlen.

Aber dort, wo ich jetzt bin, ist eigentlich alles viel schöner,

besonders, weil keinerlei Gefahren da sind,

weil ich keinerlei Angst haben

und mich nicht erschrecken muss.

Das kommt meiner Natur schon sehr entgegen!

 

Sandra fragt, ob sie es dir zu verdanken hat,

dass sie das tolle Auto bekommen hat,

dass sich alles so schön fügte?

Hm, hm, zu verdanken ist zuviel gesagt.

Ich war ein paar Mal bei ihr,

als sie auf der Suche nach dem richtigen Auto war,

und ich habe Energien der Zustimmung auf sie übertragen, -

das hat sie, glaube ich, ermutigt und bestärkt,

so dass sie die Entscheidung leicht fällen konnte.

Und ich habe mich gefreut über ihre Begeisterung.

Ich bin sogar schon mal „mitgefahren“ in dem neuen Auto!

Es war ein angenehmes Fahrgefühl!

Schön.

 

Sandra fragt auch, ob du etwas damit zu tun hattest,

dass sie den tollen Job im Seniorenheim bekommen hat,

der ihr so viel Spaß macht.

Also, ich sehe es zwar nicht als meine Aufgabe an,

ihr bei solchen Lebensdingen zu helfen,

aber ich glaube schon,

dass ich ihr in irgendeiner Weise

mein Gefühl vermitteln kann,

dass sie auf einem richtigen Weg ist.

Da unsere Energien immer ein bisschen verbunden sind,

nehme ich wahr, wenn sie traurig oder begeistert ist,

und da ich mir nur das Beste und Schönste für sie wünsche,

fühle ich auch Begeisterung, wenn sie begeistert ist.

Das verstärkt dann ihre Gefühle und ihre Ziele,

und sie kann leichter und sicherer damit umgehen

und leichter ihre Entscheidungen treffen.

Insofern bin ich also tatsächlich beteiligt,

aber ohne, dass ich etwas für sie suche,

plane oder unternehme.

Es freut mich aber sehr, wenn ich von hier,

von dem nötigen Abstand aus,

sie positiv bestärken kann.

 

Sandra fragt, ob du ihr etwas zu ihrer und Julians Zukunft sagen kannst?

Ich bin kein Wahrsager.

Aber ich fühle, dass sie super mit ihrem Jungen umgeht,

und mein Gefühl sagt mir, dass es gut weitergehen wird.

 

Lieber Mogli, ich glaube auch,

dass du wirklich ein besonderer Kater bist.

Magst du Sandra noch einen Rat oder eine Botschaft

mit auf den Weg geben?

 

Gehe den Weg, der dir am „hellsten“ vorkommt,

der dir am meisten Freude bringt.

Sei flexibel, wenn sich neue Türen für dich öffnen.

Du kannst für viele Menschen eine Freude und ein Licht sein,

wenn du etwas mit Begeisterung tust!

Wenn dir dein neuer Freund gut tut,

dann suche mit ihm zusammen

einen gemeinsamen neuen Weg.

Als Katze sage ich dir, das Leben besteht

aus einem Wechsel von Abenteuer und Ruhe.

Pläne und Ziele können sich ändern,

wenn der Weg ins Glücklichsein es erfordert.

 

Danke dir, du besonderer Kater Mogli.

Ich freue mich, dass ich mit dir sprechen konnte,

und dass du so vieles erzählt hast.

 

Sag Sandra, dass ich sie liebe,

und dass sie keine Angst zu haben braucht,

dass ich sie vergesse, -

wenn ich auch jetzt ganz mein eigenes Leben führe.

Ich bin sehr glücklich. Sandra, sei du es auch!

 

Jetzt möchte ich zurück in meine Freiheit,

in einen Zustand von Fliegen, Gleiten,

überall und bei mir sein.

Tschüss!

 

Tschüss Mogli, und nochmals vielen Dank!

 

                                                         © Ursula Sewing