GESPRÄCHE MIT NATURGÖTTERN - THOR

 

 

 

THOR, DER DONNERGOTT

 

 

Ich wollte dem nordischen Gott Thor begegnen.

Er kam, sehr groß, mit wilden, schwarzgelockten Haaren,

den großen Hammer Mjölnir seitlich im Gürtel.

Ich begrüßte Thor und stellte Fragen:

Wer warst du damals, als die Menschen dich

als Gott verehrten, -

und wer bist du heute?

 

Du hast recht, die Zeiten haben sich geändert,

begann er.

Damals hatten die Menschen viel mehr Angst

und Respekt vor den Naturgewalten.

Ein starkes Gewitter war für sie eine große Bedrohung.

So entstanden durch Donner und Blitz

Geschichten über Thor,

der mit seinem Hammer Mjölnir die Riesen tötete

und damit die Erde vor Schaden bewahrte.

Das war nicht wirklich so.

 

Aber es gab mich tatsächlich damals.

Ich war ein reines Energiewesen, wie auch heute.

Ich hatte eine gewisse Macht, das Wetter

zu beeinflussen.

Das tat ich im Blick auf das, was die Erde

oder ein Teil der Erde gerade brauchte.

Mein Hammer war ein energetisches Werkzeug,

mit dessen Hilfe ich die Natur beeinflusste.

Du musst ihn dir nicht als Waffe vorstellen,

mit der ich töten wollte,

sondern als etwas, das über seine Symbole

verschiedene Wirkungen auf die Natur hatte:

Ob es nun regnen oder stürmen sollte,

ob das Wachstum der Pflanzen beschleunigt

oder gestoppt werden sollte,

ob ein Feuer gelöscht

oder der Boden fruchtbar gemacht werden sollte.

Ich war mehr Teil der Natur, als dass ich

darüber gestanden hätte.

Der Hammer Mjölnir, der angeblich

wie ein Bumerang zurückkam,

war eine Form von Energie, die nicht

verloren gehen kann.

Ich konnte sie aussenden, ohne dass sie verschwand

oder sich auflöste, ohne dass sie weniger wurde.

Die Zwerge, von denen berichtet wird,

dass sie den Hammer schmiedeten,

kannten sich tatsächlich

in bestimmten Energieformen gut aus,

mit denen sie mich ausstatteten,

so dass ich die Aufgaben ausführen konnte,

die ich mir selbst gestellt hatte.

Die Zwerge hatten viele mir hilfreiche Talente,

weil sie so stark mit der Natur verbunden waren.

Ich suchte die Mittel, und sie wurdem mir gegeben,

um die "Riesen", die Naturgewalten,

wie Stürme, Überschwemmungen,

Feuersbrünste, Dürre, zu besiegen.

 

Die Welt war nicht feindlicher als jetzt,

aber die Menschen hatten viel mehr Angst,

wodurch die vielen Sagen entstanden,

die uns zu menschenähnlichen Göttern machten.

Du kannst dir das vorstellen, wie wenn ein Kind

im dunklen Keller singt, um mit seiner Angst

fertig zu werden.

 

Was tust du heute? Was ist anders als damals,

was dich betrifft? fragte ich ihn.

Thors Haare legten sich etwas, verloren an Wildheit,

er selber lächelte.

 

Als Wesen, das der Natur angehört

und ihr immanent ist,

als eine große, ihr zugewandte Energie

hat sich mein Aufgabengebiet vergrößert und verfeinert.

Die vielfältigen Energien auf der Erde,

von zerstörend bis hilfreich,

müssen geordnet werden, gebündelt, verwandelt.

Besonders die zerstörerischen Energien gilt es

unschädlich zu machen,

die hilfreichen Energien gilt es zu erhalten,

zu unterstützen, fortzuentwickeln.

 

Du weißt, dass in dieser Zeit sehr viel

auf Energieebene geschieht,

damit die Erde, die Tiere und Menschen darauf

in die Lage versetzt werden,

sich so zu ändern, dass sie ein friedlicheres, harmonischeres, liebevolleres, insgesamt glücklicheres Leben führen können.

Dabei arbeite ich mit einer Vielzahl von Energiewesen zusammen,

die es gut mit der Erde

und all ihren Bewohnern meinen.

Besonders arbeiten wir an den Gefühlen

und Gedanken der Menschen,

daran, dass sie ihre Angst aufgeben,

um liebevoll werden zu können,

liebevoll zu ihresgleichen,

auch zu den Tieren, den Pflanzen,

zur gesamten Erde.

Es geht darum, die verfestigten negativen Gefühle aufzulösen,

um die Menschen frei zu machen

für die Freude, die Liebe und das Glücklichsein,

was letztlich nur durch das Bewusstsein

der Verbundenheit mit allem

und die daraus resultierende Geborgenheit

entstehen kann.

 

Du siehst, meine Arbeit ist vielfältiger

und differenzierter geworden.

Und so wie sich alles im Universum stetig entwickelt,

habe auch ich mich weiterentwickelt,

wobei mir das Wort schon deshalb gefällt,

weil ich wirklich "weiter" geworden bin,

indem sich mein Bewusstsein erweitert hat

wie zu einem Gefäß, das immer mehr

in sich aufnehmen kann,

was ich befreien und verwandeln möchte.

 

Ich will euch auf die Größe und positive Macht

der Energien, mit denen ich arbeite,

aufmerksam machen,

die auch allen Menschen und Energiewesen

zur Verfügung stehen.

Ihr seid euch der positiven Macht und Möglichkeiten

dieser Energien noch wenig bewusst, -

angefangen von der universellen Lebensenergie

über die Energien von Symbolen

bis zur kraftvollen Energie zielgerichteter Gedanken.

 

Ich dankte Thor und sagte:

Nun erkenne ich, dass die Liebe des Universums

überall zu spüren ist.

Und alle arbeiten im Grunde daran, unsere Erde wohnlicher, schöner zu machen,

damit alle darauf glücklich werden können.

 

So ist es.

 

 

                                             © Ursula Sewing

 

 

"Thor": Skulptur von Peter Bolle im Hohlweg von Darup