BEGEGNUNG MIT ISIS
Als ich die gelbliche Ebene erreichte,
die leicht hügelig war,
kam von rechts Isis,
in Weiß gekleidet,
in ihrer Mondbarke,
die durch das All segelte
wie eine liegende Sichel.
Isis sagte zu mir:
Komm mit. Steige ein.
Wir fuhren mit der Mondbarke.
Wir segelten durch den Weltenraum.
Und Isis sprach:
Ich bin mit allem verbunden,
und alles ist verbunden mit mir.
Dadurch bin ich nicht verwundbar.
Sieh die Unendlichkeit.
Sie ist wie ein Punkt,
und sie hört nie auf.
Meine Mondbarke bringt mich überall hin.
Wir schwebten hinauf und hinunter
in stetiger, fließender Bewegung,
auf und nieder,
mal näher, mal ferner.
Sieh, wie leicht es ist,
in allem zu sein,
sich mit allem verbunden zu fühlen.
Ich bin der Mond, die Sonne
und das silberne Licht.
Sei auch du Licht.
Sei silbernes Mondlicht
oder goldenes Sonnenlicht.
Oder alle Farben des Regenbogens.
Spüre die Weite in dir,
die Unendlichkeit,
sie enthält
die Unendlichkeit der Möglichkeiten.
Verzeihe dir deine Unvollkommenheit.
In Wahrheit bist du vollkommen,
wie jeder und jedes.
Alles steht dir zur Verfügung.
Alles ...
Alles ...
Es geht um die Beweglichkeit,
das Gleiten und Fließen
und Nicht-verhaftet-sein.
Ich bin hier und gleichzeitig überall,
indem ich meine Barke gleiten lasse,
wohin sie auch will.
Ich befinde mich in einem
Schwebezustand,
der mir erlaubt,
überall gleichzeitig zu sein,
im Hellen und Dunklen,
in Höhen und Tiefen,
so dass die Polarität aufgehoben ist.
Denn Polarität entsteht aus Verhaftetsein.
Aus der Einbildung,
dass das eine richtiger
als das andere sei.
Bleibe fließend,
und du wirst die Unendlichkeit
und unendliche Verbundenheit mit allem
spüren.
Sei leicht ...
Sei leicht ...
Sei leicht ...
Sanft ließ sie mich wieder
auf die Ebene zurück.
Und in fließendem Auf- und Abgleiten
segelte sie mit ihrer Barke davon.
© Ursula Sewing